Der „ReNamer“ ist, wie der Name nur unschwer vermuten lässt, ein Umbenennungstool. Durch den einfachen Aufbau ist es sehr übersichtlich und leicht zu bedienen, spart aber nicht an nützlichen Funktionen, durch die selbst größere Umbenennungsarbeiten leicht von der Hand gehen .
Neben Standardfunktionen zum einfügen, manipulieren und löschen von Dateinamensegmenten bietet es auch fortgeschrittene Funktionen wie die Benutzung von regulären Ausdrücken.
Das Programm wird sowohl mit Installer, als auch als Portable-Version angeboten. Welche Version man wählt ist Geschmackssache, in beiden Versionen sind alle benötigten Dateien und auch eine ausführliche Anleitung im PDF-Format. Die Anleitung ist leider nur in englisch verfügbar, im Programm selbst kann man aber aktuell zwischen dreizehn Sprachen wählen – darunter auch deutsch.
Die Anwendung lässt sich grob in zwei Teile aufteilen. Im oberen Teil werden die Umbenennungsregeln einfügt, bearbeitet und gegebenenfalls sortiert, im unteren Teil ist die Liste mit den Dateien, die umbenannt werden sollen. Hier erscheint auch die Vorschau der neuen Dateinamen. Ein durchschnittlicher Umbenennungsvorgang läuft in etwa so ab: Zuerst fügt man die gewünschten Dateien bzw. Ordner per Drag&Drop oder über das Menü in die Liste ein. Per Rechtsklick-Menü oder durch einfaches Ziehen mit der Maus kann man die Dateien umsortieren, dies ist aber in den allerwenigsten Fällen notwendig. Danach nur noch über den „Add“-Button eine oder mehrere Regeln einfügen und am Ende „Rename“ anklicken. Fertig.
Die Regeln sind zahlreich und für so ziemlich jeden Fall findet sich etwas Passendes. Die meisten verfügbaren Optionen sind auch selbsterklärend, die wenigen nicht sofort verständlichen Einstellungsmöglichkeiten werden in der guten, aber ebenfalls englischen Anleitung erklärt.
Bei Konflikten, also wenn der neue Dateiname zum Beispiel gleich lautet wie der Name einer bereits existierenden Datei oder mehrere Dateien am Ende den selben Namen bekommen würden, warnt das Programm und nennt auch das exakte Problem. Außerdem wird neben den betroffenen Namen ein Warnsymbol angezeigt, was die Suche in längeren Listen sehr erleichtert. Falls doch einmal etwas schief läuft, besitzt der „ReNamer“ auch eine Undo-Funktion. Diese kann die Umbenennungen aber nur solange rückgängig machen, wie an den Einstellungen nichts verändert wurde.
Zum Schluß noch eine kurze Erklärung aller verfügbaren Regeln und einiger Besonderheiten des Programms:
- Einfügen: Diese Regel fügt den gewünschten Text an beliebiger Stelle ein. Diese Stelle im Namen lässt sich über leicht verständliche Optionen sehr einfach festlegen. Als Besonderheit kann das Programm auch Meta Tags aus Dateien auslesen, wie z.B. Titel und Interpreten von MP3, WMA und AVI, Länge der Musikdateien, Größe der Datei oder Hash-Werte.
- Löschen: Eine bestimmte Anzahl Zeichen kann an beliebiger Stelle im Namen können gelöscht werden.
- Entfernen: Eine Buchstabenfolge kann einmal oder mehrfach im Dateinamen gelöscht werden. Platzhalter sind dabei erlaubt.
- Ersetzen: Wie „Entfernen“, nur wird der gelöschte Text durch einen anderen ersetzt.
- Umordnen: Der originale Dateiname kann anhand von Trennzeichen oder Position gesplittet und mithilfe von Variablennamen neu zusammengesetzt werden.
- Erweiterung: Die Dateierweiterung kann einfach geändert werden. Bei manchen Dateitypen findet das Programm auch von selbst die richtige Erweiterung.
- Ausschneiden: Nur bestimmte Zeichen können entfernt werden, z.B. alle Zahlen, Sonderzeichen oder alle Klammern.
- Groß/Kleinschreibung: Die Groß- und Kleinschreibung kann auf einfache Weise manipuliert werden.
- Serialisieren: Das Programm kann die gewählten Dateien durchnummerieren. Wenige Optionen reichen für das gewünschte Ergebnis.
- Korrektur: Manche Dateien benutzen einen Punkt oder einen Unterstrich als Ersatz für das Leerzeichen. Diese hilfreiche Regel macht das wieder rückgängig. Außerdem kann man hiermit den Inhalt von Klammern sehr leicht löschen.
- Umschreibungen: Diese Regel bereinigt den Dateinamen von nicht-englischen Buchstaben wie zum Beispiel ä, ö und ü, da manche Dateisysteme bzw. Programme mit diesen Zeichen nicht zurechtkommen. Für die deutschen Umlaute liegt leider keine Vorlage bei, sie ist aber schnell von Hand erstellt. Für einige Sprachen wie z.B. französisch, russisch oder türkisch sind sie aber beigepackt.
- Regulärer Ausdruck: Hier kann man mit regulären Ausdrücken arbeiten. Eine mehrseitige Erklärung befindet sich in der PDF-Anleitung.
- Pascal-Skript: Wie es der Name schon andeutet, kann man hier sein eigenes Script erstellen. Der Durchschnittsbenutzer wird aber sicherlich nie in die Verlegenheit dazu kommen.
- Benutzereingabe: Anhand einer Liste mit Dateinamen kann man seine Dateien entsprechend umbenennen lassen. Die Namen kann man entweder von Hand eingeben, auf der Zwischenablage auslesen oder von einer TXT-Datei importieren.
- Reformat Date (aktuell noch nicht übersetzt): Zeitangaben können wie in Excel, etc formatiert werden. Beispiel Januar: Aus mm wird z.B. „01“, aus „mmm“ wird „Jan“ und aus „mmmm“ „Januar“.
Hinweis: Das Review wurde ursprünglich am 24. März 2011 geschrieben und am 20. August 2016 vom Autor aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht.
Pro
Mit ReNamer ist es schnell möglich, viele Dateien in einem Rutsch umzubenennen. Einfache Aufgaben erstellt man intuitiv, für kompliziertere Fälle reicht ein Blick in die gut bebilderte (leider nur englische) Anleitung. Durch die vielen Möglichkeiten ist so gut wie jeder Fall lösbar.
Kontra
Die kostenlose Lite-Version kann alles was die Pro-Version kann, man ist nur bei der Anzahl an Regeln und speicherbaren Voreinstellungen auf jeweils fünf beschränkt. Das sollte für die meisten Benutzer aber kein Problem darstellen.
Fazit
Ich habe lange nach einem Programm gesucht, das sowohl einfach in der Bedienung aber auch mächtig in den gebotenen Möglichkeiten ist. Nach einigen Fehlschlägen bin ich beim „ReNamer“ gelandet und bin bei ihm geblieben. Ohne große Einarbeitungszeit konnte ich sofort loslegen und habe bis heute nichts gefunden, was man groß verbessern könnte.