Am 28. Oktober wurde die erste Beta der kommenden WordPress-Version 4.7 veröffentlicht. Und damit auch ein neues Standardtheme: Twenty Seventeen. Ich muss zugeben, das erste dem WordPress Core beigefügte Theme, das mich wirklich anspricht.
Die englischsprachige Release-Ankündigung von Helen Hou-Sandi verspricht einige spannende neue Features, hier die deutschsprachige News dazu. Der Blogbeitrag berichtet von subtilen Animationen, Video-Headers, immersiven Beitragsbildern, unterschiedlichen Sektionen auf der Startseite, einem eigens zu definierenden Farbschema, automatischen Starter-Inhalten und dadurch einem leichten Aufsetzen einer neuen Website sowie dem ebenso unkomplizierten Wechsel des Themes.
Kurzum: Nahezu alles Dinge, für die Worte nicht ausreichen, um sie auch nur annähernd zu veranschaulichen. Die Preview besteht daher zum größten Teil aus einem knapp 41 Minuten langen Video, das durch sämtliche Neuerungen führt. Ca. 75 % des Screencasts nehmen die Themen Customizer und Twenty Seventeen ein.
Eine Preview für Anwender
WordPress 4.7 bringt natürlich auch Neuheiten für Entwickler, die können unter den oben verlinkten Artikeln nachgelesen werden. Die Preview konzentriert sich auf die für Anwender interessanten Bereiche.
Für Eilige
Für alle, die das Video nicht ansehen, hier ein paar Details in Kurzform:
- Insgesamt 4 Sektionen können auf der Startseite eingerichtet werden. Sie lassen sich aber auch komplett oder teilweise deaktivieren.
- Die Farbschemata greifen ausschließlich auf Textfarben zu. Es existieren zwei vordefinierte: light und dark sowei ein „custom“. Die beiden ersten lassen nur eine Änderung der Textfarbe im Header-Bereich zu.
Mit dem Custom Farbschema kann zusätzlich die Textfarbe des Inhaltes geändert werden. Leider nur über einen Schieberegler, die Eingabe von Farbwerten ist nicht möglich. Hierbei erhalten Links die per Schieberegler eingestellte Farbe und der restliche Text eine feine Abstufung davon.
- Die Starter-Inhalte werden beim erstmaligen Speichern des bis dahin unveränderten Themes Twenty Seventeen generiert, wobei das Speichern im Customizer gemeint ist. Die Funktionalität soll später auch auf andere Themes ausgeweitet werden.
- Neue Seiten und Menülinks können im Customizer erstellt werden. Die neuen Seiten enthalten beim automatischen Anlegen außer dem Titel keinen Inhalt.
- Twenty Seventeen hat eine maximale Inhaltsbreite von 1000 px, wovon 904 px tatsächlicher Inhalt und links und recht 48 px (margin) Abstand sind.
- Beitragsbilder, werden oberhalb des Artikels oder der Seite platziert, eine Breite von 904 px ist ideal, oder man zieht es per CSS auf 100 %.
- Die Beitragsbilder der Sektionen auf der Startseite werden als Hintergrundbilder mit 100 % Breite angelegt.
- Das Video-Header akzeptiert Videos von Youtube und Vimeo oder selbst hochgeladene.
- Die Social-Media-Icons bestehen aus SVG und werden über die Eingabe korrekter Links gestaltet, insgesamt sind derzeit 37 mögliche Links vorhanden (siehe Liste unten).
- Der Text-Editor verhält sich im Zusammenspiel mit dem Twenty Seventeen-Theme wie ein nahezu perfekter WYSIWYG-Editor. So sieht man bereits im Dashboard beim Erstellen von Artikeln wie es im Frontend aussehen wird.
- Die Icons des Editors wurden neu sortiert und die Icons „Unterstrich“ sowie „Justify“ entfernt.
- Mauszeiger über den Icons verrät nun auch neben der Funktionalität das dazugehörige Tastenkürzel – falls vorhanden.
- Jeder Benutzer kann eine eigene Sprache für den Adminbereich einstellen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Sprache auch installiert ist.
Persönliches Highlight
Die beste neue Funktion ist für mich zweifelsohne die Bereitstellung einer Custom-CSS. Und zwar nicht nur für das Theme Twenty Seventeen! Sondern für jedes Theme. Meine Tests mit Themes, die definitiv keine eigene Custom-CSS-Option im Customizer mitbringen, verliefen erfolgreich.
Sonstiges
Bei den ersten Tests hatte ich eine frühere Build vorliegen. In dieser wurde wie aus Geisterhand das Plug-in Askimet installiert. Und das, obwohl ich das Plug-in VOR der Installation aus dem WordPress-Beta-Paket entfernt hatte. In der nun getesteten Build war das nicht mehr der Fall.
Die Liste der Social-Icons Links
Am Ende der PHP-Datei icon-functions.php sind die aktuell möglichen Links aufgelistet. Die Datei befindet sich dort: wp-content/themes/twentyseventeen/inc/icon-functions.php.
Liste aus build 39007
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Fazit
Es ist eine Beta und läuft dennoch erstaunlich rund. Ein wenig hakt es bei den Header Visuals noch. Der Schieberegler beim Custom Farbschema ist suboptimal, die Eingabe konkreter Farbwerte – wie es auch beim Headertext möglich ist – halte ich für obligatorisch. Aber es ist „nur“ eine Beta und daher kann ein Fazit auch nur vorläufig sein. Dennoch:
Alles in allem bringt uns WordPress 4.7 ein sehr gelungenes neues Theme, hilfreiche Neuerungen im Customizer und Vereinfachungen in der Anwendung. Der Release-Termin der finalen Version passt perfekt dazu: Nikolaustag.